Versetztes Fahren und die Folgen

Versetztes Fahren und die Folgen

Beitragvon Varamani » Fr 10. Sep 2010, 22:01

Von allen Seiten wird ja immer gesagt, aus Sicherheitsgründen in der Gruppe immer versetzt fahren. So weit, so gut. Jetzt hab ich aber folgenden Artikel in einem Forum gefunden, der diese These sehr in Frage stellt. Aber lest selbst:

Zitat:


Als sich die Gruppe Liebler Richtung Heimat bewegte, kam sie auch durch das nette Städtchen Gußwerk (weiss nicht ob es überhaupt schon ein Städtchen ist). Aus der Erfahrung heraus fuhr die Gruppe hier besonders vorschriftsmässig mit 50 Kmh um ja nicht bei den netten blauen Kollegen anzuecken. Und tatsächlich stand eine in blau gehüllte Figur neben einem Auto. Bewaffnet mit eine Radarpistole auf dreibeinstativ wurde die Geschwindigkeit gemessn. Aber nicht mit uns. Brav rollten wir dahin. Plötzlich kam Bewegung in die Gestalt neben dem Messgerät, kreuzte die Strasse, deutete auf den Leader (Norbert_L) und auf die an 3. Position fahrende Mosquito (Eva) und holte sie aus dem "Rennen". Alle anderen der Gruppe erklärten sich solidarisch und blieben auch stehen. Nun bemerkte das Organ, dass dies eine Gruppe war und begann mit der Amtshandlung. Er schritt auf Norbert_L zu, grüßte und erklärte Norbert_L den Grund der Anhaltung. Dieser war erst der Meinung, trotz aller Vorsicht zu schnell gefahren zu sein, aber nein, das war nicht der Grund. Norbert_L bekam grosse Augen. Er war zu weit links auf seiner Spur gefahren. Nicht, dass er die Mittellinie überragt oder gar überfahren hätte. Nein! Mit weiten Schritten wurde ihm klar und deutlich vorgeführt, dass der Fahrstreifen von der Mittellinie bis zum Rand drei grosse Schritte breit sei, und er innerhalb des ersten Schrittes (von der Fahrbahnmitte aus gesehen) gefahren sei und nach rechts noch 2 Schritte frei seien. Böser Bub, warum hast du das getan. Norbert_L traute sich darauf hinzuweisen, dass versetztes fahren in der Gruppe ein Sicherheitsfaktor für die Nachfolgenden sei. Mit einem kurzen "Wo steht des" wurden seine Argumente vom Tisch (eigentlich von der Fahrbehn) gewischt. "Mann muss halt genug Sicherheitsabstand halten, wenn man rechts hintereinander fährt". Nach einem groben Blick aufs Motorrad meinte der freundliche Mann in Blau "Motorrad ist eh in Orgnung, sie zahlen jetzt € 20.- für zu weites linksfahren. Schon zückte Norbert_L die Geldbörse um mit den Worten "I seh des zwar net ein aber was soll i machen" die Geldbörse um diese Wegelagererartige Mauth zu bezahlen, worauf prompt die Antwort kam, " Na wenns es net einsehen, kann i ja a Anzeige schreiben, dann soll die Behörde entscheiden". Norbert_L bat um diese Behördenentscheideung. Nach Aufnahme aller Daten, der Führer- und Zulassungsschein wurde fotografiert, wurde die Weigerung das Strafmandat zu bezahlen und die Begründung von Norbert_L dazu, auf einem Schmierpapierl festgehalten. Protokoll Unterschrift Nichts dergleichen. Zitat "Den Anzeigetext kriegens eh zugeschickt". Norbert_L ist gespannt was da drinnen stehen wird.
Das gleiche wiederholte sich bei unserer Mosquito. Allerdings ohne der Abmessung der Strasse durch Schritte. Auch sie weigerte sich zu zahlen.

Somit harren die Beiden der Dinge die da noch kommen mögen.
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Re: Versetztes Fahren und die Folgen

Beitragvon Gernot » Sa 11. Sep 2010, 04:47

Biken in der Gruppe

Club-Experte gibt Tipps zu Sicherheitsabstand, Gruppengröße, versetztes Fahren & Co
"Wer in einer Gruppe unterwegs ist, muss besonders konzentriert fahren. Falsches Verhalten führt immer wieder zu schweren Unfällen", warnt Georg Scheiblauer, Motorrad-Chefinstruktor beim ÖAMTC. Im schlimmsten Fall kann das eine Kettenreaktion bis hin zum Massensturz auslösen.
"Ein häufiger Fehler ist, dass die Gruppen oft zu groß und inhomogen sind", weiß der ÖAMTC-Experte. Maximal fünf Biker sollten gemeinsam unterwegs sein. Größere Gruppen sollten sich teilen und später zu einem verabredeten Zeitpunkt wieder treffen. Außerdem muss sowohl in Bezug auf Fahrkönnen als auch auf Motorleistung die Gruppe gut zusammenpassen.

Tipps für eine sichere Ausfahrt in der Gruppe

•Der Schwächste bestimmt das Tempo: Damit wirklich alle problemlos mithalten können, bestimmt derjenige mit der schwächsten Maschine oder mit der geringsten Fahrerfahrung das Tempo. "Am besten hält man die Positionen in der Gruppe bis zum nächsten Halt", empfiehlt Scheiblauer.

•Versetzt fahren: Durch das versetzte Fahren hat der jeweils hintere Biker immer einen freien Blick auf die Fahrbahn vor ihm und somit auch auf mögliche Gefahrenquellen.

•Richtige Blicktechnik: Auch in der Gruppe fährt man so, als ob man alleine unterwegs wäre. Wer dem Vordermann blind folgt, begeht wahrscheinlich auch dessen Fahrfehler.

•Abstand halten: Eine weitere Voraussetzung für eine unfallfreie Fahrt ist ausreichender Sicherheitsabstand, um jederzeit stehen bleiben zu können.

•Gefahrloses Überholen: Das Überholmanöver muss sich problemlos ausgehen. Dabei ist jeder für sich selbst verantwortlich. Das unüberlegte "hinten-nach-Überholen" kann tödlich enden.

•Pausen machen: Nach einer Stunde Fahrtzeit sollte man eine Pause einlegen. Danach ist man wieder konzentrierter unterwegs.

•Zeichen verabreden: Bei Notsituationen oder dem Wunsch nach einer ungeplanten Pause können sich die Biker bestimmte Signale ausmachen.

•Mutig sein: "In der Gruppe braucht es einigen Mut zu sagen 'Freunde, es geht mir zu schnell'", weiß der ÖAMTC-Chefinstruktor. "Es ist keine Schande, langsamer fahren zu wollen, wenn man sich überfordert fühlt."

Quelle: ÖAMTC
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Re: Versetztes Fahren und die Folgen

Beitragvon Varamani » Sa 11. Sep 2010, 07:20

Gernot hat geschrieben:•Versetzt fahren: Durch das versetzte Fahren hat der jeweils hintere Biker immer einen freien Blick auf die Fahrbahn vor ihm und somit auch auf mögliche Gefahrenquellen.



So wird es auch in den Fahrschulen gelehrt. Entgegen der StVo?? :gruebel:
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Re: Versetztes Fahren und die Folgen

Beitragvon Gernot » Sa 11. Sep 2010, 07:43

Varamani hat geschrieben:So wird es auch in den Fahrschulen gelehrt. Entgegen der StVo?? :gruebel:



In Fahrschulen, bei Fahrsicherheitskursen und sogar beim Warm-Up, dass die Polizei selbst veranstaltet.

Die STVO §7 spricht zwar von einem Rechstfahrgebot, sofern es die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs ohne Gefährdung zulässt, dh theoretisch hat jeder - unter Einhaltung der notwendigen Sicherheitsabstände - am rechten Fahrbahnrand zu fahren. Die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehres würde jedoch ein versetztes Fahren von Motorradgruppen fast schon erfordern. Zusätzlich ergibt sich beim Hintereinanderfahren die Gefahr, dass ohne Einhaltung eines ordnungsgemäßen, seitlichen Sicherheitsabstandes ( Faustregel bei einspurigen: 100 cm + gefahrene Km/h in cm ) überholt wird. Und beim Anhalten vor Kreuzungen usw. wird aus der Motorradgruppe eine Endlosschlange und es besteht wiederum die Gefahr, dass sich Dosentreiber unbedingt neben die Schlange stellen müssen. Im Endeffekt ergibt ein nicht versetztes Fahren mehr Gefährdungspotential.

Ich denke, dass hier einfach etwas aufgebauscht wurde und der Pozilist sicht wichtig gemacht hat. Wir wissen ja alle: Ein Wort ergibt das andere usw........

Es wurden aber schon Strafverfahren eingeleitet. Nötig ist vielleicht einmal, dass einer dann wirklich die Judikar durchläuft und einen Präzedenzfall schafft. Ich glaube aber, dass jeder normaldenkende Sheriff über solche Dinge erhaben ist. Es sei denn, ich gebe ihm Grund, irgend etwas zu suchen.............
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Re: Versetztes Fahren und die Folgen

Beitragvon Mick » Sa 11. Sep 2010, 20:35

Das Rechtsfahrgebot im Straßenverkehr wird, wie Gernot schon schrieb, durch die Straßenverkehrsordnung (StVO) im II. Abschnitt, § 7, geregelt. Demnach hat der Lenker eines Fahrzeuges
"so weit rechts zu fahren, wie ihm dies unter Bedachtnahme auf die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs zumutbar ist."
Ich sag mal: Mir ist es einfach nicht zumutbar innerhalb eines Meters von Fahrbahnrand rechts zu fahren (Zumutbarkeit ist wohl etwas sehr Subjektives, oder?).

Desgleichen halte ich es übrigens auch beim Fahrradfahren:
Da ich kein gesteigertes Lustempfinden verspüre, wenn ich trotz Gegenverkehr mit einem Seitenabstand von einem halben Meter von blechummantelten Rücksichtslosen überholt werde, fahre ich bei Gegenverkehr grundsätzlich in Fahrspurmitte! Mit dem Motorrad sowieso.

Liebe Grüße
Mick :497:

...und sucht Eure Mitte! :115:
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Re: Versetztes Fahren und die Folgen

Beitragvon Moni » Sa 11. Sep 2010, 20:50

Ich fahr auch eher in der Mitte meiner Spur und mei "Personal Trainer" war zu meinem Schutz seinerzeit eher in der Fahrbahnmitte! Das mitm versetzten Fahren hab i bis jetzt von jedem Fahrlehrer ghört und erscheint mir aus oben genannten Gründen eigentlich absolut logisch!
Liebe Grüße Moni
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Re: Versetztes Fahren und die Folgen

Beitragvon Norbert_L » Do 16. Dez 2010, 13:56

Nun auch hier ein kurzer Zwischenbericht:

Die Anzeige ist (sind) gekommen
Derzeit läuft ein Einspruch mit einer vom ÖAMTC aufgesetzten Begründung. Der 1. der 5 von mir genannten Zeugen hat bereits eine Vorladung zur Aussage bekommen.
Und wieder ist Warten angesagt.
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Re: Versetztes Fahren und die Folgen

Beitragvon Moni » Do 16. Dez 2010, 15:02

005 005 005
Gut Ding braucht Weile.... :gruebel: ...da unser Rechtsstaat dieses Motto hat, sind wir in der Hinsicht in besten Händen....aber das kenn ma ja :115:
Liebe Grüße Moni
P.S. Das Warten könnts euch nächste Saison mitm Üben vom versetzten Fahren vertreiben :biker-1: :157: 005
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Re: Versetztes Fahren und die Folgen

Beitragvon Varamani » Di 20. Sep 2011, 22:10

Diese Geschichte ist nicht in Vergessenheit geraten! no1
Mit Unterstützung der ÖAMTC-Juristen (die wollen den Fall ausjudizieren) ist das Verfahren nach Einspruch, 2. Instanz usw. noch immer am laufen.
Ich bin wirklich schon sehr neugierig was dabei heraus kommt. :gruebel
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Re: Versetztes Fahren und die Folgen

Beitragvon Moni » Mi 21. Sep 2011, 04:47

Varamani hat geschrieben:Mit Unterstützung der ÖAMTC-Juristen (die wollen den Fall ausjudizieren)

+super ..bin a neugierig auf den Ausgang! Ein Präzedenzfall is anscheinend dringend notwendig hier!
Liebe Grüße Moni
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